Bärbel Frank

Pick me up!

Wolle auf Draht, Duftstoffe, ca. 60x350 cm, 2019

Farbfotografie Pick me up!
Foto: Jesse Krauß

Bärbel Frank spricht mit Ihrem Objekt zunächst unseren Tastsinn an. Sie hebt das Verbot „Bitte nicht berühren“ grundsätzlich in allen ihren Ausstellungen auf. Die Wandinstallation „Pick me up!“ , gefertigt aus feinster Merinowolle, wirkt erst mit tatsächlichem Zugriff und bedingt durch seine Größe, macht es eine Interaktion mit mehreren Besuchern möglich. Die zweite Ebene des Objektes erschließt sich erst während der Auseinandersetzung mit ihm – sein blumiger Duft. Die Wissenschaft hat erwiesen, dass die Hormone viel schneller auf dem Weg sind, als der Gedankengang. Wir können also durch unser Gehirn steuern, aber nicht rechtzeitig eingreifen. Das wirft in vieler Hinsicht Fragen auf und vor allem in jede Richtung: im positiven als auch negativen Sinn.

 

Die multisensorische Arbeit schafft also die Möglichkeit der gemeinsamen Kunstrezeption und zeigt deutlich, dass bei dieser nicht immer das Sehen als solches im Mittelpunkt der Wahrnehmung stehen muss.

 Text: Bärbel Frank 


Kommentar der Künstlerin


Bärbel Frank

Portrait Bärbel Frank
  • Bärbel Frank lebt und arbeitet in Gelsenkirchen, Nordrhein-Westfalen.
  • Erst nachdem sie 37 Jahre in einem Architekturbüro und bei einer Werbeagentur gearbeitet hatte, wandte sie sich als hochgradig Sehbehinderte Autodidaktin der Kunst zu. Das besondere an ihren Arbeiten ist das taktile Element. (Schwerpunkte: Installation, Environment, Assemblage, Kinetik)
  • Seit 2004 Einzel- und Gruppenausstellungen
  • Seit 2005 Ausstellungskonzept für Blinde / Dozentin für Barrierefreiheit in der Kunst
  • Zahlreiche Jurierungen, national
  • Seit 2017 barrierefreie Kunststellungen

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